Festnetz-Telefone haben es schwer in einem Zeitalter der Smartphones und Tablets. Doch nicht vor allzu langer Zeit war wohl kaum ein Telefon beliebter als die Gigaset 3000er Serie. Das schnurlose Telefon schlecht hin, wenn es darum ging beim Kumpel anzurufen, um die Mutter zu fragen, ob „Kevin“ denn heute Zeit hätte. Gute Zeiten!
Mit dem Aufstieg der mobilen Telefone wurde es allerdings ruhiger um Gigaset, seinerzeit noch eine Tochtermarke von Siemens. Die Marke fokussierte sich auf die Produktion von Telekommunikations-Einrichtungen. Nun, als eigenständig börsennotiertes Unternehmen möchte Gigaset allerdings auch auf dem mobilen Markt durchstarten. Und das mit einer mächtigen Partnerschaft.
Vor rund einer Woche wurde auf der Pressekonferenz eine Premium-Partnerschaft mit dem FC Bayern München angekündigt.
Gigaset erhofft sich mit den rund 400 Mio. Anhängern des FCBs eine neue Plattform zur Vermarktung der eigenen Produkte zu schaffen. Denn schon im September sollen auf der IFA in Berlin neue Smartphone und Tablet Modelle von Gigaset vorgestellt werden.
Eine erste gemeinsame Marketing-Maßnahme stellt derzeit die China-Reise des FC Bayern München dar. Dabei hat das Telekommunikations-Unternehmen als ständiger Begleiter dieser Reise gleich mal die Möglichkeit die Marke in den Köpfen der geschätzten 90. Mio. chinesischen Bayern-Sympathisanten zu etablieren. Taktisch natürlich wertvoll, da auch China wohl zu einem anvisierten Wachstumsmarkt von Gigaset zählt. Die Bayern veröffentlichten übrigens zeitgleich eine neue chinesische Website und planen im Anschluss an die Reise die Errichtung eines Büro-Standortes in China.
Der Markenfit zwischen beiden Parteien sollte gegeben sein. Premium-Marke, Qualität und Erfolg. Alles Attribute, die zu beiden Marken passen. Davon sind zumindest die jeweiligen Vorstände Rummenigge und Fränkl überzeugt. Deutliche Unterschiede gibt es in Sachen Markenwert. Hier findet sich für Gigaset keine Parallele zum FCB. Muss aber auch nicht sein. Die bayerische Herkunft beider Organisationen trägt wiederum zu einer schlüssig erscheinenden Partnerschaft bei. Schließlich haben beide Marken in den kommenden Jahren eben einen ganz bestimmten Markt im Visier: China. Auch hier lassen sich somit strategische Gemeinsamkeiten erkennen.
„Gigaset ist ein Unternehmen mit bayerischen Wurzeln. Die Wachstumsstrategie passt. Wir werden in Sachen mobile Technik investieren.“ – Karl-Heinz Rummenigge
Offen bleibt jedoch in den kommenden Monaten wie sich die Partnerschaft auf die Smartphones der Bayern Spieler auswirkt. So kündigte Rummenigge bereits an, dass alle Beteiligten des FCBs Gigaset Smartphones nutzen werden. Ob Boateng, Götze und Co. dies auch so umsetzen und von ihren iPhones und Samsungs loslassen werden, ist sehr fraglich. Ärger vorprogrammiert?
Eindrücke der Pressekonferenz:
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